Zur Lesung aus „Käthe ermittelt“ am 22.08.2018 wurde ich in die Alte Stellmacherei in Gadenstedt gebeten, vom Verein „Frauen lesen für Frauen“. Überrascht stellte ich fest, das rund 60 Gäste anwesend waren. Wow, ein echtes Erlebnis.
Stefanie Quindel von der Buchhandlung Quindel aus Ilsede, die auch den Büchertisch stellte, eröffnete die Veranstaltung durch ein Interview mit mir.
Stefanie Quindel: Frau Nagels, Sie sind ja der Liebe wegen in Peine gelandet. Da sitzt sie – „Finger auf den Ehemann gerichtet“. Sie kommen aber aus Duisburg. Ist ja nun ein bisschen anders hier.
Silvia Nagels: Ja, es geht, Telgte ist ja auch irgendwie Ruhrgebiet (Gelächter). Als ich von Duisburg hierher kam, sind wir nach Handorf gezogen und dann nach Wendesse, also noch anders. In Wendesse ist dann auch die Ur Käthe entstanden. Dann sind wir nach Telgte gezogen und ich denke, wir werden dort wohnen, bis ich in der Kiste rausgetragen werde (Gelächter). Hauptsache, man fühlt sich wohl.
Stefanie Quindel: Ich habe erst ein paar Seiten von Käthe gelesen. Natürlich längst noch nicht alles, da ich mich auch auf heute Abend gefreut habe.Was ich von Ihnen bezeichnend gelesen habe, was ich wunderbar fand und ich sofort wieder 7 Jahre alt war, dass Sie bekennender Ohnsorg Theater Fan sind. Ich persönlich habs noch nie geschafft, selber ins Ohnsorg Theater zu kommen.
Silvia Nagels: Ja, es ist immer wieder schön. Ich war letzte Woche in Hamburg und stand immerhin davor, vorm Ohnsorg Theater und hab die Statue von Heidi Kabel gesehen. Heidi Kabel hat mir immer sehr gut gefallen, ebenso wie Willi Millowitsch zu der Zeit.
Stefanie Quindel: Jetzt erzählen Sie doch mal ein bisschen – Käthe ist in Wendesse entstanden?
Silvia Nagels: Käthe ist in Wendesse entstanden. Das kleine Dorf hat mich inspiriert. Irgendwann habe ich mir überlegt, was wäre, wenn jetzt Miss Marple hier wohnen würde und ein Mord geschieht. So ist die Figur Käthe entstanden. Käthe hat auch einen Freund, den Knut, eben wie Miss Marple Mr. Stringer hat. So begann ich zu überlegen. Was könnte passieren, wie könnte Käthe sich aufführen? So kam eins zum anderen und dann war auf einmal die Käthe da.
Stefanie Quindel: Nun hab ich gelesen, Sie waren am Anfang ein Selbstproduzent und danach hat sich ein Verlag gemeldet. Es ist natürlich ein großes Geschenk, wenn zu einer Schriftstellerin ein Verlag sagt, das will ich, so ein überschäumendes Glücksgefühl wahrscheinlich.
Silvia Nagels: Die erste Käthe, es ist nicht diese, habe ich halt selbst veröffentlicht und habe dann, als der Verlag sagte, wir hätten gern ein anderes Thema, den zweiten Teil, den ich schon fertig hatte, dort angeboten. Die Ur Käthe habe ich dann auf Wunsch des Verlages aus dem Verkauf genommen, weshalb man dieses Buch jetzt nicht mehr kaufen kann.
Stefanie Quindel: Die Ur Käthe … oh ist das schön … die Ur Käthe … das finde ich gut, das ist ein schöner Begriff.
Silvia Nagels: Dass sich ein Verlag für Käthe interessierte war natürlich ein Traum. Es war eine interessante Zusammenarbeit. Als dann die ersten Bücher bei mir eintrudelten und als es hieß, die erste Lesung steht an, wird man fürchterlich nervös und ganz grauselig aufgeregt. Meine erste Lesung hatte ich in der Stadtbücherei in Peine und ich war hinterher so euphorisch … danach versteht man die Aufregung selbst nicht mehr. Das ist einfach schön …
Stefanie Quindel: Eine Frage muss ich noch stellen. Ich habe über Sie gelesen, dass Sie zur Zeit an einem historischen Fantasy Roman arbeiten. Dort stand auch „Außerdem probiere ich dabei immer wieder neue Dinge aus. Wie bringt man eine Folterszene am glaubwürdigsten rüber?“. Was haben Sie denn da so ausprobiert? (Gelächter)
Silvia Nagels: In dem Buch geht es um eine Wasserfolter, die wollte ich an meinem Mann nicht unbedingt ausprobieren. Ich habe schriftlich recherchiert, habe mich mit einer Kollegin ausgetauscht, die öfter solche Szenen beschreibt, die dann auch gesagt hat, ich probier das immer irgendwie aus. Also, ich habe es nicht persönlich ausprobiert, ich habe es mir dann vorgestellt.
Stefanie Quindel: Gehts Ihnen wirklich gut? (Blick und Frage an den Ehemann)
Uwe Tiedje: Ja, jetzt wieder (Antwort des Ehemannes und Gelächter vom Publikum)
Stefanie Quindel: In diesem Sinne … herzlichen Dank für das Interview Frau Nagels und jetzt sind wir alle neugierig auf Käthe.
Es war ein unvergesslicher Abend und nach dem Kompliment, ich sei eine tolle Vorleserin, habe ich angeboten, jederzeit wieder dort zu Lesen. Nicht unbedingt aus Käthe, es gibt ja auch andere Geschichten, aus denen man lesen kann.