Eberhard stand am Herd und rührte in der Graupensuppe. Erinnerungen stiegen in ihm auf, an die Samstage mit seiner Mutter. Während die Suppe vor sich hinköchelte, deckte er den Tisch. Zum Schluss holte er die guten Gläser hervor und öffnete den Wein. Schon hörte er seine Mutter nach ihm rufen. Eilig warf er noch einen Blick auf die Gläser. Hatte er sie auch an den richtigen Platz gestellt? Sein Herz pochte, ja, dies war das Glas, das er für seine Mutter vorbereitet hatte. Er füllte die Graupensuppe in die Terrine. Dann ging er hinauf, um seiner Mutter hinunter zu helfen. Er führte die gebrechliche Frau, die ihn nie aus ihren Fängen gelassen hatte, zur Treppe.
Ein Stoß, ein Schrei, ein Sturz.
Eberhards Mutter stieg am Fuß der Treppe über den Körper ihres Sohnes, ging in die Küche, genoss die Graupensuppe und trank ihren Wein.

Die Graupensuppe

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